Die Geschichte 

Die Geschichte von Sosua

Die Wirren des zweiten Weltkrieges um das jüdische Volk und deren Verfolgung durch das Regime, des dritten Reiches in Deutschland, wollte sich der damalige dominikanische Diktator Trujillo zu Nutze machen. Sein Plan war es 100.000 europäische Juden in die Dominikanische Republik zu holen, welche dann das Land rund um Sosua, bewirtschaften sollten. Weiteres wichtiges Beweggrund für Trujillo war das Ziel die meist dunkelhäutige Bevölkerung aufzuhellen. Letztendlich kamen dann nur ca. 850 jüdische Siedler in Sosua an. Die meisten wanderten nach nur kurze Zeit wieder aus, waren die Bedingungen für die Landwirtschaft zu diesem Zeitpunkt noch denkbar schlecht. Moskitos, Malaria und dichter Regenwald machten den Ankömmlingen das Leben schwer. Dennoch prägten die die wenigen Juden das Stadtbild von Sosua deutlich, viele Häuser und Gebäude von Sosua wurden im Stiel jüdischer Dörfer errichtet, bis heute kann man dies noch begutachten.

Anfang der 80er Jahre begann der Tourismus in der Dominikanischen Republik, langsam anzukommen. Erste Reisende aus Europa und den USA verbrachten Ihren Urlaub in Sosua. Eines der ersten grossen Touristenhotels war das Casa Marina. Nach und nach entstanden weitere Hotels. In den 90er Jahren erlebte der Ort seine Spitzenzeiten, mit zeitweise mehr als 1.000.000 Million Urlaubern pro Jahr. Anfang des neuen Jahrtausends ging der Tourismus in dem ehemaligen Fischerdorf spürbar zurück, bis heute kämpft die Gemeinde darum wieder an die "goldenen" Zeiten anzuknüpfen. 

Weitere Infos über die Geschichte von Sosua  - hier klicken ->   Sosua und die EInwanderung der Juden 

Dominikanische Republik

Geschichte 1492 - 1916

Präkolumbische Zeit bis 1625

Hispaniola (spanisch La Española, deutsch 'die Spanische') oder Kiskeya (in der Sprache der Taínos), span. Quisqueya, ist mit einer Fläche von etwa 76.480 km² die zweitgrößte der Westindischen Inseln und gleichzeitig der Großen Antillen. Auf der Insel liegen die Staaten Haiti und Dominikanische Republik.

Ursprung der Namen

Die einheimischen Tainos nannten die Insel Kiskeya (übersetzt etwa "wunderbares Land") oder auch Ayití (übersetzt "gebirgiges Land"), woraus die heutigen Bezeichnungen "Quisqueya" und "Haiti" entstanden. Haiti bezeichnete also ursprünglich die gesamte Insel. Der Begriff Quisqueya findet sich in der ersten Zeile der Dominikanischen Nationalhymne ("Quisqueyanos valientes, alcemos: Nuestro canto con viva emoción ...") und wird auch als Markenname verschiedener Produkte verwendet. Es gibt auch eine kleinere, nicht sehr bedeutsame politische Bewegung, die anstrebt, die beiden Staaten unter dem gemeinsamen Namen "Quisqueya" zu vereinen.

Christoph Kolumbus nannte die Insel La Isla Española ("die spanische Insel"). Die Engländer verballhornten den Namen zu Hispaniola ("Kleinspanien").

Die Insel Hispaniola wurde in der Kolonialzeit politisch in einen spanischen Ostteil, Santo Domingo (oder San Domingo) genannt (nach der gleichnamigen Stadt), und einen französischen Westteil, Saint Domingue (oder Saint-Domingue), getrennt. Aus dem Ostteil wurde die Dominikanische Republik, aus dem Westteil Haiti, das zeitweise in das nördliche Nord-Haiti und die südliche Mulatten-Republik geteilt war.

In diesem Artikel ist, wenn nicht ausdrücklich von der Stadt gesprochen wird, mit Santo Domingo immer der Ostteil Hispaniolas gemeint. Auch ist mit Haiti der Klarheit wegen immer der Staat im Westteil der Insel gemeint. 

Französische Kolonisation ab 1625 bis 1793

Ab 1625 setzten sich französische und englische Seeräuber (Bukanier oder Flibustier genannt) auf dem nahen, nördlich gelegenen Eiland Île de la Tortue fest. Sie wurden zwar später vertrieben, aber ein vorwiegend aus Franzosen bestehender Überrest von ihnen siedelte sich als Pflanzer auf der menschenleeren Nordküste Hispaniolas an und bat Frankreich, sie gegen die Spanier zu unterstützen. Ludwig XIV. sandte daraufhin 1661 Bertrand d'Ogeron als Gouverneur nach Hispaniola und gründete im westlichen Teil der Insel 1665 eine französische Kolonie, welche indes 1686 von den Spaniern zerstört wurde. Schon 1691 aber wurde eine neue französische Kolonie durch Jean Baptiste du Casse gegründet. Im Frieden von Rijswijk verzichtete Spanien 1697 zugunsten Frankreichs auf den westlichen Teil ("Saint Domingue") der Insel.

Spanische und französische Herrschaft
bis zur Unabhängigkeit Haitis

Der französische und der spanisch verbliebene Teil Hispaniolas entwickelten sich sehr unterschiedlich.

1776 wurde die Grenze zwischen beiden Landesteilen reguliert (die in etwa der heutigen entspricht).

Santo Domingo

In Santo Domingo lahmte die Entwicklung. Die Goldfunde, die viele Spanier in die Kolonie gezogen hatten, gingen zur Neige. Viele Spanier zogen weg und diejenigen, die blieben, verarmten oft und ließen ihre Sklaven häufig frei. Von den 125.000 Einwohnern, die 1790 gezählt wurden, waren 15.000 Sklaven.

Am 22. Juli 1795 wurde zwischen Spanien und Frankreich der Friede von Basel beschlossen, in dem Spanien Santo Domingo Frankreich überlassen musste. Das Land wurde an das französische Saint Domingue angeschlossen, das die Oberhoheit über Santo Domingo jedoch nur theoretisch ausübte.

Am 26. Januar 1801 besetzte Toussaint L'Ouverture (auch mit Hilfe von Weißen) das (praktisch noch) spanische Santo Domingo. Die Sklaverei wurde abgeschafft.

Saint Domingue

Nach Saint-Domingue wurden sehr viele Sklaven importiert, die entsprechend dem 1685 erlassenen Code noir leben mussten. Der Plantagenbau wuchs ungemein. Die Wirtschaft florierte, und die Kolonie gelangte nach dem spanischen Erbfolgekrieg bis 1714 zur höchsten kolonialen Blüte. Saint Domingue war zeitweise die reichste Kolonie Frankreichs. Bei einer Zählung 1788 lebten dort 455.089 Menschen, davon 27.717 Europäer (Oberschicht), 21.808 Mulatten (Mischlinge, meist frei, aber gegenüber den Europäern nicht als gesellschaftlich ebenbürtig anerkannt), der Rest - knapp 90 % - Schwarze und zugleich Sklaven als die unterste Schicht.

Am 26. November 1749 wurde Port-au-Prince gegründet und zur Hauptstadt gemacht.

Die Behandlung der Sklaven war sehr schlecht, es gab wiederholt Aufstände. Beispielsweise wurde im März 1758 der 18 Jahre zuvor geflohene Sklave Mackandal, der zahlreiche Aufstände angeführt hatte, zur Strafe lebendig verbrannt.

Am 19. Februar 1788 wurde die Société des Amis des Noirs (dt.: "Gesellschaft der Freunde der Schwarzen") in Paris gegründet. Ihr Ziel war die Abschaffung des Sklavenhandels und eine schrittweise Abschaffung der Sklaverei. Sie sollte ideologisch großen Einfluss auf die Geschichte Saint Domingues gewinnen.

Angeregt durch die französische Revolution forderten die Europäer der Kolonie mehr Autonomie von Frankreich, die Mulatten ihre Gleichstellung und die Sklaven ihre Freiheit.

Die zahlenmäßig geringe europäische Bevölkerung Haitis (ca. 6 %) war durch die französische Revolution gespalten in "große" und "kleine Weiße" (Grundbesitzer und Gewerbsleute), Konstitutionelle und Monarchisten sowie in Anhänger und Gegner der Kolonialregierung.

Am 8. März 1790 erging der Beschluss über die Bildung von "Kolonialversammlungen" (in denen nur Kolonisten, also Europäer, vertreten waren), die den Kolonien eine Art Autonomie ermöglichte. Mit Mulatten oder gar Schwarzen wollten diese ihre Macht nicht teilen (man sprach von einer "entarteten Menschenrasse").

Der Versuch der Mulatten unter der Führung von Vincent Ogé und Jean-Baptiste Chavannes, ihre Forderungen durchzusetzen, endeten mit der Niederschlagung des Aufstandes im Oktober 1790 und der Folterung und Hinrichtung der beiden in Cap Français im Februar 1791.

Der 14. August 1791, als sich im Bois-Caïman, dem "Krokodilwald" in der Nordebene des heutigen Haiti, mehrere Sklaven zu einer Voodoo-Zeremonie trafen, gilt als der Beginn des Aufstandes der Sklaven, der letztlich zur Unabhängigkeit Haitis führte. Der Aufstand brach am 22. oder 23. des Monats los und wurde von Boukman, Biassou und Jean-François angeführt. Er begann in der Umgebung von Cap Français und verbreitete sich nach der Einnahme von Cap Français durch die Sklaven (21.-23. Juni 1793) über die ganze Kolonie. Die von Frankreich zur Ordnung der Angelegenheiten in die Kolonie entsandten Bevollmächtigten Polverél, Santhonax (die Schreibweise Sonthonax kommt auch vor) und Ailhaud, die im September 1792 ankamen, konnten und wollten nicht dagegen einschreiten. Vielmehr erließen sie im August bzw. September 1793 die Abschaffung der Sklaverei.

1804 -1811

Haiti bis zur Unabhängigkeit der Dominikanischen Republik

Am 1. Januar 1804 proklamierte Jean-Jacques Dessalines die Unabhängigkeit von Saint Domingue (gefeiert wird heute in Haiti der Tag der Verfassungsgebung, der 9. Mai 1801, als Unabhängigkeitstag). Am selben Tag besetzten französische Truppen Santo Domingo, wo die Sklaverei wieder eingeführt wurde. Praktisch wurde damit nur der Westteil Hispaniolas unabhängig.

Das Land erhielt den Namen "Haiti", die Selbstbezeichnung lautete damals "Erster Freier Negerstaat". Aus dem vielleicht einzigen erfolgreichen Sklavenaufstand der Weltgeschichte ging damit die erste selbstständige (aber instabile) Nation Lateinamerikas hervor. Dessalines ist heute einer der Nationalhelden Haitis.

Dessalines entwarf eine Flagge, indem er einfach das Weiß der französischen Tricolore entfernte. Er ernannte sich selbst am 8. Oktober (oder Dezember) zum Kaiser Jakob I. (Empereur Jacques I) und erließ am 20. Mai 1805 eine neue Verfassung. Die meisten der im Lande verbliebenen Franzosen wurden ermordet. Die Plantagen wurden enteignet und aufgeteilt, besetzt oder verlassen. Die auf dem Export der Landwirtschaft beruhende wirtschaftliche Stärke Saint Domingues schwand. Das Ziel einer egalitären Gesellschaft, die Triebfeder der französischen Revolution und auch des haitianischen Freiheitskampfes war, wurde verfehlt. Die Mulatten wurden die neue Elite, die Schwarzen blieben weitgehend eine ungebildete und rechtlose Landbevölkerung.

1805 eroberte Haiti das seit einem Jahr unter französischer Herrschaft stehende Santo Domingo.

Dessalines Grausamkeit rief schon im folgenden Jahr eine Verschwörung unter dem Schwarzen Henri Christophe und dem Mulatten Alexandre Pétion hervor, durch welche er am 17. Oktober 1806 ermordet wurde. Mit seinem Tod endete auch das Kaisertum; Haiti wurde wieder Republik.

Als Führer des Freiheitskampfes (der Schwarzen) wurde auch Henri Christophe ein Nationalheld Haitis.

Alsbald brach auch die durch den gemeinsamen Hass gegen die Weißen in den Hintergrund gedrängte Rivalität zwischen Mulatten und Schwarzen offen aus und blieb fortan das Motiv aller inneren Kämpfe des neuen Staats. Pétion, als Anführer der Mulatten, und Christophe, als Anführer der Schwarzen, kämpften miteinander um die Oberherrschaft. Das Land spaltete sich in eine südliche Mulatten-Republik mit Pétion als Präsident an der Spitze und in einen nördlichen Staat (Nord-Haiti), dem Henri Christophe als ernannter Präsident vorstand.

Beide Staaten trennte ein breiter Landstrich, den man absichtlich unbebaut ließ, und der bald, von Lianen und Dorngesträuch überdeckt, eine natürliche Grenze bildete.

1808 verlor Haiti die Herrschaft über Santo Domingo. Einer Ansicht nach eroberten die Spanier Santo Domingo zurück; einer anderen Ansicht nach konnten die spanischen Kreolen (einheimische Nachfahren von Spaniern) von Santo Domingo mit britischer Unterstützung die Haitianer vertreiben, legten dann aber ihr Land wieder in spanische Hände. 

Bis 1492 lebten auf Hispaniola hauptsächlich die indianischen Völker der Arawak, Ciboney und der Kariben. In seinen Aufzeichnungen schätzte Las Casas die Anzahl der Indios von 1494 auf gut 3 Millionen. Wegen ungenügend verfügbarem historischem Material gibt es von Historikern nur ungenaue Schätzungen über die Anzahl, diese gehen von 400.000 bis 8 Millionen Einwohnern aus.

Vielleicht der Höhepunkt der vorkolonialen Kulturgeschichte war die Kultur der Arawak, die aus Venezuela stammten und seit dem 7. Jahrhundert v. Chr. über die Kleinen Antillen eingewandert waren. Um 1600 starben die Arawak aus.

Am 5. Dezember 1492 entdeckte Christoph Kolumbus Hispaniola für Europa. Nach Goldlagerstätten forschend, entdeckte Kolumbus die Häfen von Valparaiso (heute Port-de-Paix), Punta Santa und errichtete vor seiner Rückkehr nach Europa in der Nähe des Letzteren mit Hilfe der Arawak aus den Trümmern des gestrandeten Schiffs Santa Maria ein kleines Fort, La Navidad, worin er eine Besatzung von 40 Mann zurückließ. La Navidad war die erste Kolonie Spaniens in Amerika.

Bei seiner Rückkehr nach Hispaniola am 28. November 1493 fand er das Fort in Trümmern; Arawaken angeführt vom Kaziken Caonabo hatten - gereizt durch die Gewalttaten und Plünderungszüge der 40 Spanier - das Fort zerstört und die Besatzung beendet. Kolumbus ließ daraufhin in einem Feldzug gegen die Arawaken viele von ihnen versklaven und nach Spanien schicken, was nicht auf Zustimmung des spanischen Königspaares stieß. Die Spanier legten im Osten des Kap Montecristi im Januar 1494 die Stadt La Isabela an, von wo aus sie sich in den Besitz der reichen Goldminen von Cibao setzten und zur Sicherung derselben das Fort St. Thomas errichteten.

Als Kolumbus 1496 die Heimreise antrat, gründete sein Bruder Bartolomeo im Süden, an der Mündung des Flusses Ozama, eine neue Stadt, Santo Domingo, welche die Hauptstadt der Insel wurde und ihr (bzw. dem Ostteil) später ihren Namen gab. Seitdem La Isabela aufgegeben wurde, ist Santo Domingo die älteste noch bestehende von Europäern gegründete Siedlung in Amerika.

Am 31. August 1498 erreichte Kolumbus erneut die Stadt Santo Domingo. Er versuchte, Streitigkeiten der Siedler mit seinem Bruder zu schlichten und verstärkte die Christianisierung sowie die Suche nach Gold. Aufgrund negativer Berichte ersetzte der spanische Hof Kolumbus als Gouverneur durch Francisco de Bobadilla, der am 23. August 1500 Hispaniola erreicht. Er nahm Christoph und Bartolomeo Kolumbus gefangen und schickte sie in Ketten nach Spanien. Hier wurden die beiden Männer durch das Königspaar begnadigt, jedoch nicht wieder in ihre ehemaligen Ämter eingesetzt.

Unter dem 1503 eingeführten Encomienda-System, das die Indios zur Zwangsarbeit verpflichtete, litten diese sehr. Nach den Aufzeichnungen vom Zeugen Las Casas lebten auf Hispaniola 1508 nur noch 60.000 Indios. Neben den unmenschlichen Arbeitsbedingungen in der Sklavenarbeit und der Verfolgung von Flüchtigen starben zusätzlich viele Indios durch aus Europa und Afrika eingeschleppte Seuchen, gegen die sie keine Abwehrkräfte hatten. Eine der Stätten dieses raschen Sterbens waren die von Francisco de Bobadilla aufgefundenen und von ihm sowie seinem Nachfolger Nicolás de Ovando ausgebeuteten Goldminen von San Cristoforo, die reiche Ausbeute lieferten.

1517 brachte Pedro d'Atenza das Zuckerrohr von den Kanarischen Inseln nach Haiti, und Gonzalez gab den Impuls zum Plantagen- und Zuckermühlenbau. Zu deren Betreibung holte Ovando, da viele der einheimischen Indios bereits umgekommen waren, 40.000 Kariben von den Bahamas. Aber auch diese starben infolge der Seuchen bald, worauf (ab 1503 oder 1505) Menschen aus Afrika verbracht und als Sklaven eingeführt wurden.

1509 wurde Diego Colón, der Sohn von Christoph Kolumbus, Gouverneur, später auch Vizekönig Hispaniolas. 1512 fand die Einweihung der Universität von Santo Domingo, der ersten Universität in der Neuen Welt, statt.

In der Zeit zwischen 1519 und 1533 erhoben sich die überlebenden Indios (etwa 4000) unter ihrem Führer (Kaziken) Enriquillo (oder Enrico) erfolglos gegen die Spanier. Ihr Volk wurde in den folgenden Jahren und Jahrzehnten fast vollständig ausgerottet. Nach einem Friedensschluss auf Geheiß der Spanischen Krone überließen ihnen die Spanier ein kleines Gebiet bei Boyà bzw. Azua, ca. 100 Kilometer nordöstlich von Santo Domingo. Dass sich dort bis heute Nachkommen der Kaziken erhalten haben, beruht aber auf einer Legende. Vielmehr vermischten sich die Indios mit den Mulatten und verloren mit der Zeit ihre kulturelle und ethnische Identität. Anderen Berichten zufolge starben sie schon im späten 16. Jahrhundert durch eine Seuche aus.

Von 1537 bis 1548 kam es zudem zu Aufständen geflohener schwarzer Sklaven, die Cimarrones genannt wurden. 1542 lebten auf der Insel 200 Indios, 5000 Spanier und 30.000 schwarze Sklaven. 1586 eroberte und plünderte der englische Freibeuter Francis Drake die Stadt Santo Domingo. Ein weiterer englischer Angriff fand 1655 unter Admiral William Penn statt. 

Historische Karte von 1723
Historische Karte von 1723

1793 - 1803

In den folgenden Jahren der europäischen Koalitionskriege (auch Revolutionskriege genannt), insbesondere zwischen Frankreich und Großbritannien, schaffte es Toussaint L'Ouverture (auch Louverture geschrieben), ein freigelassener Sklave und heutiger Nationalheld Haitis, der wenige Wochen nach Beginn des Aufstandes hinzu stieß, in wechselnden Allianzen eine weitgehende Selbstständigkeit der Kolonie zu erkämpfen.

Als 1793 die Spanier und Engländer mehrere Plätze der Kolonie besetzten, verband sich das Heer der Sklaven mit dem der französischen Truppen, die unter General Lavaux zur Behauptung der Insel gelandet waren.

Die weissen Kolonisten wurden von den Insurgentengeneralen Rigaud und Toussaint schliesslich 1797 gezwungen, die Insel ganz zu verlassen, worauf das französische Direktorium am 4. Februar 1798 den Schwarzen in den französischen Kolonien völlige Freiheit und gleiche Rechte mit den Weißen bewilligte. Gleichzeitig wurde Toussaint zum Obergeneral aller Truppen in Haiti ernannt. 1799 wurde er Gouverneur der Kolonie.

Von 1799 bis 1800 tobte ein Bürgerkrieg zwischen Schwarzen und Mulatten, in dem Letztere unterlagen.

Toussaint besetzte nicht nur Santo Domingo, sondern besiegte auch die englischen Freibeuter. Er strebte nach Unabhängigkeit von Frankreich und gab der Insel am 9. Mai 1801 (eine Quelle nennt Juli 1801) eine eigene Verfassung. Toussaint wurde dabei Gouverneur und Alleinherrscher auf Lebenszeit. Die Plantagen wurden wieder in Betrieb genommen und von ehemaligen Sklaven in Zwangsarbeit bewirtschaftet. Eine andere Quelle würdigt die wirtschaftlichen Maßnahmen Toussaints als Landreform.

Napoléon Bonaparte schickte 1801 General Charles Victoire Emmanuel Leclerc als Capitaine général mit 25.000 Mann nach Haiti, wo er im Februar 1802 ankam. Toussaint widersetzte sich anfangs seiner Landung bei Cap François, musste sich jedoch bald ins Innere zurückziehen. Am 25. Februar 1802 wurde Santo Domingo besetzt und die Sklaverei wiederhergestellt, obwohl Bonaparte erst am 20. Mai 1802 die Wiedereinführung der Sklaverei in den französischen Kolonien erließ. Toussaint wurde am 6. oder 7. Juni 1802 gefangen genommen und nach Frankreich deportiert, wo er am 7. April 1803 in der Haft starb.

Geschickte militärische Operationen, eine britische Seeblockade und eine Gelbfieber-Epidemie machten den Interventionstruppen Napoléons jedoch schwer zu schaffen. Auch Leclerc starb daran. Sein Nachfolger wurde Rochambeau. Da die verbliebenen weißen Pflanzer die Sklaverei durchzusetzen suchten, kam es erneut zum Aufstand - diesmal unter dem schwarzen General Jean-Jacques Dessalines. Er besiegte am 18. November 1803 die Franzosen unter Rochambeau und fügte damit Napoléon seine erste Niederlage zu. Die Franzosen und anderen Weißen mussten die Insel räumen.

François-Dominique Toussaint L'Ouverture auf einem Stich von 1802.
François-Dominique Toussaint L'Ouverture auf einem Stich von 1802.

1811 - 1821

1821 - 1844

Am 26. März 1811 verwandelte Christophe Nord-Haiti in eine erbliche Monarchie und ließ sich unter dem Namen Henri I zum König krönen. Er ahmte auf naive Weise den französischen Hofstaat nach und vergab viele komisch anmutende Titel, Hof- und Staatsämter. Schließlich gab es vier Prinzen, acht Herzöge, 22 Grafen und eine große Anzahl von Angehörigen des niederen Adels.

Auf dem 945 Meter hohen Pic La Ferriere ließ er von bis zu 20.000 Zwangsarbeitern die mächtigste Festung seiner Zeit außerhalb Europas errichten, die ♁Citadelle Laferrière. Zugleich erschien ein neues Staatsgesetzbuch (Code Henri).

Die Sklaverei blieb im Grunde die alte, nur trat an die Stelle der Peitsche der Säbel. Zwischen beiden Staaten (des Westteils) herrschte unversöhnliche Feindschaft, und nur in der Zurückweisung der nach dem Wiener Kongress erneuerten Ansprüche Frankreichs waren sie einig. Pétion gab am 2. Juni 1816 seiner Republik eine Verfassung, welche Abschaffung aller Sklaverei, Pressefreiheit etc. festsetzte. Nach Pétions Tod am 27. März 1818 versuchte Henri I. die Mulatten-Republik mit seinem Königreich zu vereinigen; allein der Mulatten-General Jean-Pierre Boyer, der als Präsident Nachfolger Pétions geworden war, wusste diesen Versuch zu vereiteln. Henri I. selbst, welchen ein Aufruhr republikanisch gesinnter Mulatten in seinem Reich zu Grausamkeiten gereizt hatte, wurde immer verhasster, und im September 1820 brach ein Aufstand gegen ihn aus, der bald das ganze Reich erfasste und den Abfall seiner Truppen zur Folge hatte, worauf sich König Henri I. am 8. Oktober 1820 erschoss. Hierauf fand, da sich das Heer dem Präsidenten Boyer unterwarf, am 26. November 1820 die Vereinigung beider Teile Haitis zu einer einzigen Republik statt. 

Hispaniola von der ISS aus gesehen.
Hispaniola von der ISS aus gesehen.

Am 1. Dezember 1821 proklamierte José Núñez de Cáceres den "Unabhängigen Staat Spanisch-Haiti"(Estado Independiente de Haití Español).

Die Republik Haiti wurde in der Folge von den meisten Staaten anerkannt. Nach mehreren vergeblichen Wiedereroberungsversuchen erkannte selbst Frankreich sie 1825 an, allerdings gegen eine an die ehemaligen Plantagenbesitzer zu zahlende Entschädigung von 150 Mio. Franc, die 1838 bei Gelegenheit des Abschlusses eines Handelsvertrags zwischen Frankreich und Haiti auf 60 Mio., in 30 Raten bis 1867 zu zahlen, herabgesetzt wurde. Dieser Betrag ruinierte die haitianische Wirtschaft.

Haiti musste zur Bezahlung der Schulden Steuern einführen, die langanhaltende Unzufriedenheit, besonders im spanisch geprägten Ostteil, verursachte. Insbesondere finanzierte Boyer sie durch Anleihen bei französischen Banken, und diese Auslandsverschuldung wurde chronisch.

Seit 1822 regierte Boyer nach der Verfassung vom 2. Juni 1816 als Staatspräsident auf Lebenszeit, jedoch unter beständigem Zerwürfnis mit dem Repräsentantenhaus.

Im Frühjahr 1842 wurde Haiti von einem furchtbaren Erdbeben heimgesucht, das einige Städte fast vernichtete; besonders hart wurde die Stadt Cap-Haïtien betroffen. Boyer wurde 1843 durch eine von den Mulatten Dumesle und Charles Rivière-Hérard geleitete Verschwörung gestürzt, ging nach Europa ins Exil, wo er 1850 in Paris verstarb.

Die siegreichen Parteihäupter teilten darauf die Stellen unter sich auf. Widerstand zeigte sich nur in dem spanisch geprägten Ostteil (Santo Domingo), weshalb Rivière eilig mit Truppen dahin zog, die vornehmsten Einwohner von Santo Domingo gefangennahm und eine Besatzung unter seinem Bruder, dem Obersten Leo Herard, zurückließ. Aber kaum wurde eine neue Verfassung eingeführt und hatte Rivière als Präsident die Macht übernommen, als im August 1843 im Ostteil wieder ein offener Aufstand ausbrach. 

Am 27. Februar 1844 erkämpfte sich und proklamierte Santo Domingo als Dominikanische Republik
(República Dominicana) seine Unabhängigkeit vom westlichen Landesteil Haiti.

Erste Republik 1844 - 1861

Erneute spanische Herrschaft (1861 bis 1865)

Am 27. Februar 1844 trennte sich Santo Domingo von Haiti und wurde unabhängig von der spanischen Krone. Das Land gab sich den Namen Dominikanische Republik.

Juan Pablo Duarte, der zusammen mit Ramón Mella und Francisco Sánchez 1838 die Organisation "La Trinitaria" gründete, die sich für die Unabhängigkeit des Landes von Spanien einsetzte, der aber während der Besetzung seines Landes durch Haiti ins Exil musste, wurde die Präsidentschaft angeboten. Er strebte jedoch freie Wahlen an, wurde aber von Pedro Santana erneut ins Exil gezwungen. Santana wurde erster Präsident und blieb es bis 1861.

Von 1849 bis 1859 wurden in erbitterten Kriegen Rückeroberungsversuche Haitis abgewehrt.

Die Karibik am Ende des 19. Jahrhunderts
Die Karibik am Ende des 19. Jahrhunderts

Von 1861 bis 1865 unterstellte Pedro Santana die Republik zur Abwehr neuer haitianischer Angriffe wieder der spanischen Verwaltung. Santana wurde Generalkapitän der wiederum spanischen Provinz Santo Domingo. 1863 begann ein Restaurationskrieg zur Wiedererlangung der Eigenstaatlichkeit.

Zweite Republik 1865 bis 1916

Am 3. März 1865 kam es zur erneuten Trennung von Spanien und zur endgültigen Restauration der Eigenstaatlichkeit der Dominikanischen Republik. 1871 scheiterte der Versuch, die Republik den Vereinigten Staaten anzuschließen, an einer knappen Abstimmung im US-Kongress. 1874 schloss man einen Friedensvertrag mit Haiti.

Von 1882 bis 1899 herrschte Ulises Heureaux als Diktator über den Staat. 1899 wurde er ermordet. Die Staatsverschuldung hatte zu dieser Zeit schon phantastische Ausmasse erreicht und wuchs noch weiter. Es folgten ruinöse Zustände und zahlreiche Regierungswechsel. 1905 und 1907 kam es schließlich zu Militärinterventionen durch die USA, die sich in einer am 8. Februar 1907 in Santo Domingo unterzeichneten Konvention[1] der Finanzkontrolle des Landes bemächtigten. Diese Kontrolle wurde 1940 aufgehoben.

Amerikanische Besatzung 1916 bis 1924

Während der US-Militärintervention in der Dominikanischen Republik 1916-1924 fungierte das United States Marine Corps als Besatzungstruppe. Nach dem Vorbild der Gendarmerie d'Haïti gründete das Marine Corps die Guardia Nacional Dominicana, die zusammen mit den Marines zur Aufstandsbekämpfung gegen die so genannten gavilleros eingesetzt wurde. Um 1920 zählte die Republik rund 1 Million Einwohner.

Dritte Republik 1924 bis 1930

Jüdische Emigration 1938 - 1962

Der amerikanischen Besetzung folgten einige Jahre demokratischer Regierungsführung. 

Metallschild mit politischer Propaganda (1955): In diesem Heim ist Trujillo nationales Symbol
Metallschild mit politischer Propaganda (1955): In diesem Heim ist Trujillo nationales Symbol

Chaos und Militärregierung 1961 bis 1965

Anfang 1962 übernahm eine Übergangsregierung die Amtsgeschäfte, der Joaquín Balaguer und Rafael Filiberto Bonelly vorstanden. 1963 wurde schließlich Juan Bosch zum Präsidenten gewählt, aber noch im gleichen Jahr von einer Militärjunta abgesetzt. Diese wiederum wurde 1965 von anderen Armeeeinheiten mit US-amerikanischer Unterstützung in der Operation Power Pack der politischen Macht enthoben.

Vierte Republik seit 1965

Diese instabile politische Lage nach dem Tod Trujillos beendete 1965 der Einmarsch von Truppen der USA und der OAS. Der 1966 mit Unterstützung der USA gewählte Balaguer regierte bis 1978. Sein Nachfolger im Präsidentenamt wurde Antonio Guzmán Fernández, der 1982 wegen Korruptionsvorwürfen Selbstmord beging. Sein Nachfolger im Amt wurde Salvador Jorge Blanco, welcher allerdings 1986 das Amt an seinen Vorgänger Balaguer verlor. Die Präsidentschaftswahlen 1990 und 1994 bestätigten Balaguer im Amt, letztere galten aber als manipuliert. Unter nationalem und internationalem Druck zog Balaguer die nächsten Präsidentschaftswahlen auf das Jahr 1996 vor. Diese gewann Leonel Fernández. Den Urnengang 2000 gewann Hipólito Mejía gegen den erneut antretenden Balaguer. Mejía gab das Amt 2004 an Fernández ab. Auch zwei Jahre nach seinem erneuten Machtantritt fand Präsident Fernández mit seinem Programm "Sicheres Viertel", welches eine größere Polizeipräsenz in den Armenvierteln vorsah, große Zustimmung in der Bevölkerung. Im Parlament konnte sein Partido de la Liberación Dominicana (PLD) bei den Wahlen 2006 jedoch keine Mehrheit erringen. Er musste deshalb gegen eine oppositionelle Mehrheit des sozialdemokratischen Partido Revolucionario Dominicano (PRD) und des rechtskonservativen Partido Reformista Social Cristiano (PRSC) regieren. 2012 wurde Leonel Fernández, der nach zwei Amtszeiten nicht erneut antreten durfte, von seinem Parteifreund Danilo Medina abgelöst.


Im Jahre 1938 öffnete Trujillo sein Land für jüdische Emigranten aus Europa, nachdem eine internationale Flüchtlingskonferenz in Evian sich nicht darauf verständigen konnte, welche Länder die etwa 300.000 deutschen Juden aufnehmen sollten, die aus Hitlerdeutschland geflohen waren. Trujillo bot diesen an, sich an der Nordküste, rund um die Gemeinde Sosúa, anzusiedeln. Insgesamt 100.000 Menschen wollte Trujillo aufnehmen, tatsächlich aber kamen bis Ende 1941, dem Kriegseintritt der USA, nur etwa 800 Juden aus Europa. Zu ihnen gehörte auch die 2006 gestorbene Dichterin Hilde Domin und ihr damals bekannterer Mann Erwin Walter Palm. Trujillo handelte nicht aus humanitären Gründen. Der Diktator, der nach Unruhen die Macht im Land mit Hilfe Washingtons erlangt hatte und im Gegenzug amerikanische Wirtschaftsinteressen in der Region unterstützte, war ein Rassist. Er hoffte, mit Hilfe der Emigranten die Bevölkerung seines Landes "aufzuweißen". Außerdem spekulierte er auf Dankbarkeit und Unterstützung vermeintlich reicher, einflussreicher Juden in den USA. Davon ahnten die Flüchtlinge, die in sein Land kamen, jedoch zunächst nichts. In vielen Fällen handelte es sich um Deutsche, die bis 1939 in Frankreich Asyl gefunden hatten. Im Frühjahr 1939 verweigerten die französischen Behörden - ohne Angabe von Gründen - vielen dieser jüdischen Emigranten eine Verlängerung der Aufenthaltsgenehmigung.

Eine eigens gegründete Organisation, die "Dominican Republic Settlement Association" (Dorsa), kaufte dem Diktator ein brachliegendes Gelände einer ehemaligen Bananenplantage bei Sosúa ab. Die Dorsa rekrutierte in ganz Europa geflohene Juden und sammelte Spendengelder, um die diplomatisch komplizierte und zudem teure Weltreise zu organisieren. Sie wollte ein landwirtschaftliches Musterprojekt, den ersten Kibbuz in der Karibik, aufbauen, was nach vielen wirtschaftlichen Rückschlägen gelang. 1942 war eine florierende Kleinstadt entstanden. Ein großes soziales Problem war der Frauenmangel, da viele Siedler kaum Spanisch sprachen und aus religiösen Gründen keine Dominikanerin heiraten wollten.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wanderten die meisten Flüchtlinge weiter in die USA oder nach Israel aus, nur wenige kehrten nach Deutschland zurück. In Sosúa gibt es allerdings bis heute eine kleine jüdische Gemeinde.